Ibiza

Ibiza

Knackig braun gebrannte Körper, skurrile Gestalten, bunt schillernde Bikinis und spektakuläre Partys unter der Sonne das ist eine Seite von Ibiza. Doch Urlauber aus aller Herren Länder locken nicht nur die Partys an, sondern gerade das milde Klima, kristallklares Wasser, traumhafte Strände und auch einsamere Gegenden des Eilands. Hauptstadt der 45 km langen und 25 km breiten Insel ist Ibiza-Stadt. Ibiza ist mit 572 qkm und 106.000 Einwohnern als drittgrößte Insel der Balearen. Im Süden und vornehmlich in der Hauptstadt wird von Urlaubern und Jet-Settern gefeiert, im Norden hat die europäische Schnelllebigkeit noch nicht Einzug gehalten. Ruhe und Sonne sind hier die obersten Gebote. In diesem Hinterland kann man herrlich wandern oder radeln. Tourismus, Salzveredlung, Obstanbau und Fischerei sind die Haupteinnahmequellen der Insel. Amtssprachen sind Spanisch (Kastilisch) und Katalanisch, der auf der Insel vorherrschende katalanische Dialekt wird Ibizenk genannt.

Geschichte

Bereits vor 3000 Jahren lebten Menschen auf Ibiza. Erste Höhlenmalereien finden sich bei San Antonio von Ses Fontanelles datiert auf 800 v. Chr. Es kamen die Karthager 654 v. Chr. und gründeten Ibiza-Stadt (Name: Ibossim). Die Griechen, die zur Zeit der Karthager die Insel besuchten, nannten sie aufgrund der vielen Pinienwälder die Pityusen die Pinienreichen. Ibiza wurde Handelsstation für Salz, welches bis zum heutigen Tage in den von den Karthagern angelegten Salzfeldern gewonnen wird. Ebenso muss Ibiza vermutlich das größte Grab der Karthager gewesen sein. Gerade in Ibiza-Stadt zeugt heute noch ein Museum die weltgrößte Sammlung punische Fundstücke aus jener Zeit. Tani als die Fruchtbarkeitsgöttin findet sich noch auf vielen Keramikstücken der Insel. Um 450 bis 200 v. Chr. wird Ibiza-Stadt zum urbanen Zentrum mit 5000 Einwohnern. Das Land wird landwirtschaftlich genutzt, Wein und Öl sind die Hauptprodukte. Bis 300 v. Chr. prägte Ibiza seine eigenen Münzen. 123 v. Chr. fielen die Römer auf Ibiza ein. Von der Anwesenheit der Römer zeugen heute vor allen Dingen die Kopien der beiden römischen Statuen, die das Haupttor zur Altstadt von Ibiza zieren und die kleine römische Brücke, die vor Santa Eulalia den damals noch fließenden Fluss überquert.
Im 9. Jahrhundert landeten die Araber, und sie blieben gleich fast 500 Jahre lang Herren der Insel. Sie nannten die Insel Yebisah. Der arabische Einfluss macht sich auch heute noch stark in den Gebräuchen wie in der Art, ein Haus zu bauen oder bei Tänzen und Musikinstrumenten. Die Belagerer brachten auch den Fortschritt mit sie legten ein umfangreiches Bewässerungssystem an, es gab Religionsfreiheit, Kunst und Kultur blühten. Auch die Araber strebten eine hohe Gewinnung des Salzes an.
Von 902 bis 1235 gehört Ibiza zum Kalifat Cordoba und nach dessen Niedergang von 1015-1059 zum moslemischen taifa (kleines Königreich) von Denia. Am 8. August 1235 wurde Ibiza dann von den Katalanen im Zuge der `Reconquista´, der Wiedereroberung Spaniens durch die christlichen Heere, erobert. Noch heute stehen die Wahrzeichen einer unruhige Zeit über all auf der Insel. Viele Wachtürme stemmen aus dem 16. Jahrhundert wie auch die umgebauten Kirchen, die mit Kanonen bestückt wurden, die so genannten Wehrkirchen.
Mit der Heirat zwischen Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon 1469 wird der Grundstein des modernen spanischen Staates gelegt. Die Pityusen, die wie die restlichen Balearen zum Königreich von Aragon gehörten, werden Teil des spanischen Königreichs.
Um 1960 machten Hippies Ibiza zum europäischen Zentrum der Flower Power. Und erst 1983 wurde Ibiza Teil der Autonomen Gemeinschaft der Balearen.

Größere Orte auf Ibiza

Ibizia-Stadt

Ibizia-Stadt (katalan. Eivissa Vila) ist wohl eine der romantischsten Städte der Welt. Mit ihren 40.000 Einwohnern ist sie Dreh- und Angelpunkt der Insel. Die prächtige Stadt, die von den Phöniziern 700 v. Chr. gegründet wurde und damit die wohl älteste Stadt Europas ist, zeigt heute noch wahre Prachtbauten. Die drei wichtigsten und einen Besuch lohnenden Stadtteile sind Dalt Villa, Sa Penya und La Marina. Seit 1999 ist die Altstadt Dalt Villa, mit ihren dicken Stadtmauern und ihrer Kathedrale hoch oben auf dem Stadtberg und dem mittelalterlichen „Castillo“ Weltkulturerbe der UNESCO. Malerisch an ihrem Fuße gelegen schmiegt sich das Fischerdorf und Stadtviertel Sa Penya an den Berg. Unweit der Altstadt findet der interessierte Urlauber eine Gräberstadt, eine von den Phöniziern gegründete Nekropole, die bis heute etwa 4.000 punische Gräber zählt. Nicht zuletzt trägt die Insel ihren Namen als Party-Insel wegen der unzähligen Bars und Clubs, die man nicht nur des nächtens besuchen kann. Auch breiteten sich viele Clubs bis an die Strände aus, so dass man direkt am Meer Cocktails genießen kann.

Santa Eulalia

Der beschauliche, zwanzig Kilometer nördlich von Ibiza und auf der östlichen Seite der Insel gelegene Ort mit dem wohlklingenden Namen Santa Eulalia ist das glatte Gegenteil der Hauptstadt. Hier wird noch „ibiceno“, ein besonderer Dialekt des Katalanischen gesprochen. Wer gern auf buntes Nachtleben verzichtet, für den ist die 1000-Seelen-Gemeinde eine wahre Wonne. Trotzdem gibt es einige Bars, Geschäfte und Restaurants. Hoch oben auf dem Berg liegt die Wehrkirche Puig de Missa und Nuestra Senora de Lourdes. Sie wurde nach der Reconquista im Jahre 1235 auf den Fundamenten der von den christlichen Eroberern zerstörten Moschee errichtet und bildet eines der besten erhaltenen Beispiele für die Piyuisen so charakteristischen Wehrkirchen. Für Geschichtsfreunde öffnet hier täglich das Ethnologie-Museum der Balearischen Inseln. Auch legt in Santa Eulalia die Fähre nach Formentera ab. Ein Besuch des Friedhofs, auf dem die Toten nicht unter der Erde sondern in bis zu fünf Stockwerken hohen Totenhäusern bestattet wurden, lohnt jeden Ausflug. Unter anderem wurde hier auch viel Deutsche bereits beerdigt. Sehr erholsam ist ein Spaziergang auf der Strandpromenade ´Ramblas´ zum Yachthafen hin.

San Antonio

San Antonio ist nach Ibiza-Stadt und Santa Eulalia die drittgrößte Stadt Ibizas. Der Ort liegt in einer malerischen Bucht im Westen der Insel. Er bietet seinen Gästen eine Vielzahl an Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Im Zentrum tummeln sich die Einheimischen und die Urlauber gemeinsam auf dem “Plaza“. Das Nachtleben spielt sich in San Antonio im so genannten “West End” ab. Ein kurzer Besuch der Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert auf einer Anhöhe in der Mittagszeit sorgt für ein wenig Kühlung.

Sehenswertes auf Ibiza

Ausflüge

Sehr bequem lässt sich Ibiza entdecken, wenn man sich einen Wagen mietet und damit über die Insel tourt. Fährt man von Osten nach Nordosten von Ibiza-Stadt nach Santa Eulalia, so reist man durch den grünen ursprünglichen Norden und zurück durch das charmante Dorf Santa Gertrudis. Im Norden von San Antonio nach San Rafael, bekannt für seine Töpfereien, weiter nach Santa Gertrudis und San Miguel und dann auf einigen der schönsten Straßen der Insel zu den winzigen Dörfern San Mateo und Santa Ines. Auf dem Rückweg nach San Antonio entdeckt man die abgelegene, wunderschöne Bucht Cala Salada.

Salinen

Die Salinen Ses Salines auf Ibiza gehören zu den bedeutendsten natürlichen Lebensräumen von Tieren und Pflanzen in Europa. 1992 wurden sie zum Europäischen Naturreservat erklärt. Das Schutzgebiet umfasst eine Fläche von rund 35 Hektar. Dieses einzigartige Ökosystem liegt Naturschützern sehr am Herzen.

Atalaya

Der Gipfel des Sa Talaia, wie der Berg auf Ibicenco heißt, ist 475 m hoch. Für eine Bergbesteigung zu Fuß benötigt man ausreichend Trinkwasser. Man beginnt mit der Wanderung direkt hinter der Bar Vinya im Zentrum von San Jose. Auch eine Anfahrt mit dem Auto ist möglich.

Höhlenbesichtigung Cueva Santa

Auf Ibiza kann man zwei der vielen verstreuten Kalkstein-Höhlen auch wirklich besichtigen die Cueva Santa und die Puerto de San Miguel.

Es Vedra

Diese Insel im Südwesten Ibizas ragt bis zu 382 m hoch steil aus dem Meer empor. Von San Antonio aus wird eine halbtägige Bootsfahrt entlang der Küste bis um den Felsen angeboten. Mit etwas Glück kann man auch die dort lebenden, schwarzen Ziegen entdecken. So Mancher berichtet auch von Ufo- Sichtungen auf Es Vedra…

San Agustin

Das Dorf ist in den vergangenen Jahren zu einer deutschen Kolonie geworden. Die Auslandsdeutschen treffen sich regelmäßig in der Bar „Berri“, die direkt gegenüber der Pfarrkirche liegt.

Natur

Nur ein Meeresgraben von 1500 Meter Tiefe trennt Ibiza als eine Insel der Baleraren vom Festland. Obowhl die Insel wie alle anderen balearischen Inseln aus Absprengungen des andalusischen Felsengebirges, das sich von Gribraltar über die Sierra Nevada hinzieht, besteht, besitzt es einen eigenen Festlandsockel. Ibiza ist eine bergige, zerklüftete Insel mit sandigen Felsbuchten genannt Calas. Sie liegt etwa 90 Kilometer östlich vom spanischen Festland. Es leben hier keine „gefährlichen“ Tiere, wie giftige Schlangen oder giftige Spinnen. Die einzigartige biologische Vielfalt und Kultur von Ibiza wurde 1999 zum Weltkulturerbe erklärt.

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© Fotos:

Eivissa Harbor and City“ von Blunt.Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons. Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode