Las Palmas auf Gran Canaria

Gran Canaria

Kann man einen ganzen Kontinent an einem Tag bereisen? Bereisen Sie Gran Canaria! Die regenarme Insel präsentiert eine grandiose Dünenlandschaft ähnlich der Sahara, lange weiße Sandstrände im Süden und fruchtbares grünes Kulturland in Norden, dazwischen ein Bergmassiv aus Lavagestein mit schneebedeckten Gipfeln (1950 m hoch) sowie exotische Flora und Fauna. Der hier vorbei fließende Golfstrom sorgt für gleich bleibend angenehme Temperaturen. Gerade Sonnenanbeter und Wasserratten fühlen sich hier wohl. Die turbulente Groß- und gleichzeitig Hauptstadt ist Las Palmas. Insgesamt wohnen hier 850.000 Menschen, und es kommen etwa eben so viele Touristen jährlich. Treffpunkte unter den Touristen sind Los Christianos und Maspalomas.

Geschichte

Die Besiedelung des gesamten Archipels verliert sich im Dunkel der Geschichte. Man nimmt an, dass sie in mehreren Wellen erfolgte, von denen zumindest eine aus Nordafrika kam. Mir der Radiocarbonmethode untersuchte älteste Siedlungsspuren werden auf etwa 820 v. Chr. datiert. Die Ureinwohner Altkanarier bzw. Guanchen lebten bis ins 15. Jahrhundert ungestört in ihrer Steinzeitkultur.

Um 1100 v. Chr. werden erste Kontakte mit den Inseln der Phöniziern nachgesagt, die den ganzen Mittelmeerraum und die nordafrikanische Atlantikküste erkunden. Bei antiken Schriftstellen wie Homer und Platon tauchen Begriffe wie „Insel der Glückseligen“, „Gärten der Hesperiden“ und „Atlantis“ auf, die gern auf die Kanaren bezogen werden. Um 25. v. Chr. entsendet König Juba II. von Mauretanien eine Expedition auf die Kanaren. 150 n. Chr. legte Ptolemäus auf seiner Weltkarte den Nullmeridian durch die Insel El Hierro und markiert damit den Rand der damals bekannten Welt.

Erst 1312 wird der Kaufmann Lancilotto Malocello aus Genua in einen Sturm an die nach ihm benannte Insel Lanzarote getrieben. 1344 Luís de la Cerda, ein Urenkel von Alfons X. von Kastilien, wird von Papst Clemens VI., dem selbst ernannten Eigentümer der unentdeckten Länder, mit den Kanaren belehnt. 1402 erobert der normannische Ritter Jean de Béthencourt im Auftrag der Kastilischen Krone Lanzarote, drei Jahre später wird Fuerteventura unterworfen. 1470 unterlagen die Guanchen, die Ureinwohner der Insel, den Spaniern, die Gran Canaria besetzten. 1492 läuft Kolumbus auf seiner Reise nach Indien (die ihn dann Amerika entdecken ließ) zum ersten Mal Las Palmas an. Später brachte er dann spanische Adlige mit, die Gran Canaria dann unter sich aufteilen. Die Ureinwohner werden von einfallenden Schiffen rücksichtslos gefangen genommen und als Sklaven verkauft. 1496 bricht de Lugo auf Teneriffa endgültig den Widerstand der Guanchen. Damit enden die fast ein Jahrhundert andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Spaniern und Ureinwohnern. In den darauf folgenden Jahrhunderten kommt es wiederholt zu Piratenüberfällen und die Insulaner werden als Sklaven verschleppt.

1723 wird Santa Cruz die Hauptstadt der Kanarischen Inseln. 1852 werden die Kanarischen Inseln Freihandelszone und sind Zwischenstation für Handelswege nach Westafrika. Puerto de la Luz wird zu einem der wichtigsten Häfen der Welt. 1927 erlässt Madrid den Bescheid, dass die größten der Kanarischen Inseln und sieben an der Zahl in die Provinzen Las Palmas und Santa Cruz aufgeteilt werden.

1936 organisiert General Franco von Teneriffa aus seinen Putsch gegen das republikanische Spanien. 1982 finden erste freie Wahlen statt. Erstmals über zwei Millionen Besucher kommen 1988. 1991 erhalten die Kanaren die Vollmitgliedschaft der EU und 2004 nach zuletzt stagnierenden Besucherzahlen begrüßten die Einwohner erstmals 10 Millionen Feriengäste auf ihren Inseln insgesamt.

Größere Städte auf Gran Canaria

Las Palmas

Die 1478 gegründete Hauptstadt Gran Canarias und größte Stadt der kanarischen Inseln ist sehr sehenswert durch ihre historische Altstadt (Vegueta). Das Nachtleben der Stadt gibt Partyhungrigen genau das, was sie wollen ein munteres Treiben zwischen vielen Bars und Diskotheken. Las Palmas zeigt sich als eine Stadt mit einer Architektur der Kolonialzeit, einem auslaufenden Strand mit südamerikanischem Flair und einem beeindruckenden Hafen. An ihrer Kathedrale Santa Ana mit zwei Türmen würde über 400 Jahre lang gebaut. Daher findet der Betrachter die Baustile Gotik, Klassizismus, Renaissance und Barock in einem Bauwerk vereint.

Puerto Rico

Der zweitgrößte Ferienort der Insel kann in seinen Apartmenthäusern etwa 30.000 Urlauber fassen. Der Ort ist vor allem bekannt aufgrund seines Wassersportzentrums.

Teror

Schmuckstück im Norden ist das herausgeputzte Städtchen auf dem Land. Die geschlossene Front der Bürgerhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert in der Calle General Franco glänzt mit schönen Erkern und Holzbalkonen.

Vega de San Mateo

Wunderhübsch zeigt sich dieses typische Bergstädtchen den Urlaubern. Sonntags ist Markttag. Außer Obst, Kräutern und Gemüse werden auch lokale Käse- und Backspezialitäten geboten.

Arucas

Schon mitten im Bananengürtel, der sich bis auf 300 Meter Höhe hinaufzieht, liegt die drittgrößte Stadt Gran Canarias. Eine Kirche und eine Destillerie laden interessierte Urlauber zu einem Besuch ein.

Playa del Inglés

Die Freizeitindustrie konzentriert sich in den beiden zusammengewachsenen Orten Playa des Inglés und Maspalomas.

Puerto de la Nieves

Der winzige Hafenort zieht vor allem Wochenend-Ausflügler an. Attraktion des Ortes ist eine aus dem Meer ragende Felsnadel.

Sehenswertes auf Gran Canaria

Las Palmas Der Jardin de Canario, der Botanische Garten der Insel, bietet einen hervorragenden Überblick über die Flora, die vom Aussterben bedroht ist. Neben einem kleinen Lorbeerwald und stattlichen Drachenbäumen ist auch die aus aller Welt zusammen getragene Sammlung von Sukkulenten (Wasserpflanzen) sehenswert.

Teror Die Basilika de Nuestra Senora del Pino zeigt in ihrem Inneren die Statue der „Jungfrau zur Pinie“, die Schutzpatronin Gran Canarias. Jedes Jahr am 8. September findet die größte Wallfahrt der Insel statt. Sonntags ist Wochenmarkt vor der Kirche. Ebenso gibt es in der Stadt das Museo de los Parono de la Virgen, schon das restaurierte Herrenhaus als Residenz des Museums ist ein Besuch wert.

Arucas Die neugotische Kirche Iglesia des San Juan bestimmt das Stadtbild des Ortes. Sie sieht wie angekokelt aus, ist sie doch aus schwarzem Basalt der nahe gelegenen Steinbrüche gebaut. Ein Steinbruch Piedras La Cantera ist seit kurzem Besucherattraktion.

Tejeda Am Fuß des Basaltblocks Roque Bentaiga liegt das Centro de Interpretación. Es informiert über die Kultur und den Freiheitskamp der Ureinwohner.

Der Süden der Insel ist das unbestrittene touristische Zentrum. Die Costa Canaria, die von Bahía Filz bis Puerto Rico die Steilküste wie eine Sichel umschließt, verdankt ihre Nachfrage einzig und allein dem Wetter. Das bis zu 2000 Meter hohe Bergmassiv im Innern der Insel bildet eine Wetterscheide; die vom Passat herangeführten Wolkenmassen stauen sich dort und bescheren dem Norden zumindest bescheidene Niederschläge. Der Süden dagegen geht leer aus und lockt dafür mit Sonne im Überfluss.

Das zentrale Bergland hat überraschenderweise sehr fruchtbare Täler, darunter das Barranco de Fataga. Mit zunehmender Höhe nimmt es den Charakter einer Oase an Dattelpalmen, tropische Früchte und Gemüse gedeihen hier.

Herausragend ist die Dünenlandschaft um Maspalomas, die unter Naturschutz steht. Die 418 ha große Landschaft vermittelt den Eindruck, als wäre man in der Sahara. Hier ist FKK möglich.

Agaete Bei Guía liegt eine der bedeutendsten achäologischen Stätten des Archipels. Unter einem mächtigen Basaltbogen liegt ein mehrstöckiger Höhlenkomplex, etwa 300 eingegrabene Höhlen lassen das System wie eine Bienenwabe aussehen.

Artenara ist ein Höhlendorf. In der höchst gelegenen Siedlung Gran Canarias sind Häuser in den Tuffstein hinein gebaut. Es gibt ein Höhlenrestaurant und eine Höhlenkirche.

Der Caldera de Bandama ist ein wie aus dem geologischen Lehrbuch stammender, etwa ein Kilometer breiter Einsturzkrater. Von seiner Aussichtsplattform lässt sich auch das endlose Häusermeer Las Palmas überblicken.

Playa de las Canteras Der Canteras-Strand ist einer der schönsten Stadt-Strände Spaniens und damit Attraktion ohnehin. Der knapp 4 km lange weiß-sandige Strand wird von einem Natur-Riff vor der Strömung und den Wellen des Atlantiks geschützt. An der Strandpromenade laden zahlreiche Cafés und Restaurants zum Verweilen ein.

Palmitos Park So heißt der große Freizeitpark mit einem riesigem Aquarium, Schmetterlingshaus, Kakteengarten, sprechenden Papageien und anderen Attraktionen.

Höhlenbesichtigung Im Tal der Guanchen (Tal von Guayadeque) besichtigen Besucher mit Kindern gern die noch heute genutzten Höhlenwohnungen.

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Las Palmas de Gran Canaria © Typhoonski | Dreamstime.com