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VAE – Luxus, multikulturelles Leben und Wirtschaftsmacht
Sieben auf einen Streich. Sieben haben sich hier zusammen gefunden – sieben einzelne Emirate, um einen förderalen Bundesstaat zu bilden: die Vereinigten Arabischen Emirate, die seit 1971 diesen Staatenbund bilden. Ihre Name klingen wie Sterne aus tausend und einer Nacht: Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Fujairah, Ras al Khaiman, Ajman und Umm al-Quwain. Allesamt bieten sie für jedes Urlauberherz mehr, als es in Wahrheit begehren kann. Feinsandige Strände, überraschende Unterhaltungsattraktionen und eine hochmoderne entwickelte Welt, die ihresgleichen sucht in Betracht auf Luxus, Feinsinn für Schönheit, multikulturellem Leben und Wirtschaftsmacht. Nur sechs Flugstunden von Europa entfernt, trifft man hier auf eine entspannte Atmosphäre und Sicherheit.
Vereinigte Arabische Emirate – Landschaft- Geographie
Etwa zwei Drittel der VAE sind Sandwüste, Geröllwüste und savannenähnliche Halbwüste. Die Sandwüste besteht aus vielen Dünen, die sich mit dem Wind vom Meer weg bewegen und zu immer neuen Formationen führen. Im Osten der VAE verläuft die Gebirgsklette Hajar. Sie wird bis zu 1000 m hoch. Steile Schluchten und tiefe Täler, bestehend aus einem Kalksteingemisch, bilden das Gebirge. An der Westseite führten regelmäßige Niederschlage zur Besiedelung der Region, wie Masafi und Hatta. An der Ostseite erstreckt sich eine 5 km breite Ebene, die ebenso sehr fruchtbar ist.
Vor dem Scheichtum Abu Dhabi liegen rund 200 Inseln und Sandbänke, darunter die bedeutendsten Inseln in der Geschichte des Landes Bani Yas und Umm al-Nar.
Den Küstenverlauf bestimmen so die vielen Meeresarme genannt „khor“ auf arabisch oder „creek“ auf englisch. Fast alle Küstenstädte liegen an solchen Buchten.
Oasen gehören wie der Sand zur Wüste. Es finden sich im überaus sandigen Emirat Abu Dhabi zwei ausgedehnte Oasensiedlungen: Al Ain und Liwa.
Das Emirat Sharjah wird von der Oase Al-Dhaid mit Produkten versorgt und die Oase Digdagga dient dem Emirat Ras al-Khaiman zum Anbau von Datteln und halten von Vieh. Die Oase Dibba an der Nordküste der Emirate teilt sich die Scheichtümer Fujarah und Sharjah mit dem Sultanat Oman.
Natur in den Vereinigten Arabischen Emiraten
Flora
Die Vegetation der VAE ist eher spärlich und von den Niederschlagsmengen abhängig. Außerdem bewirkt die Versalzung des Wüstenbodens einen nur spärlichen Pflanzenwuchs. Gut dem Klima angepasst ist die Akazie und der Eukalyptus, der ebenfalls resistent der Trockenheit gegenüber ist. Herrlich rote und orangefarben leuchtende Blüten zwischen Februar und April bildet der Flamboyant.
Die Regierung versucht seit einigen Jahren einen gewaltigen Aufforstungsversuch. Bisher wurden in den VAE über 140 Millionen Bäume gepflanzt, davon 40 Millionen Palmen. Dattelpalmen und Olivenbäume bereichern nicht nur die Landschaft, sondern sichern auch reichhaltige Ernten.
Fauna
Was wäre die Wüste ohne Kamele und Dromedare. Und was wäre Arabien ohne seine arabischen Hengste.
Es gibt es zwölf endemenische (aussterbende) Tierarten am Golf, darunter den Leoparden und die Oryx-Antilope.
Im gesamten Arabischen Halbinsel gibt es noch den Wüstenluchs, der vorwiegend nachts jagt, und der Rotfuchs anzutreffen. Wüstenhasten und Springmäuse gehören ebenfalls zu den Tieren, die man hin und wieder zu Gesicht bekommt.
Das Wetter ist jedoch besser geeignet für Reptilien. Der Wüstenwaran mit über einem Meter Körperlänge ist darunter die wohl größte Eidechse. Giftig und Menschen gefährdend sind die sich oft im Sand sonnenden Schlangen wie die Hornviper.
Im Meer und am Küstenverlauf leben Delfine, Wale, aber auch giftige Seeschlangen und Riffhaie. Entlang der östlichen Küste der VAE wachsen wunderbar farbenfrohe Korallen – ein Paradies für jeden Taucher.
Kunst & Kultur der VAE
Islamische Kunst
In der arabischen Welt steht die Dekorationskunst an oberster Stelle. Malerei und Bildhauerei sind weniger von Bedeutung, denn die bildliche Wiedergabe Gottes und der Schriften des Korans sowie von Menschen ist im Islam nicht gestattet.
Dafür nützt die Dekoration ihre reichhaltige Ornamentik, die sich auf viele Bereiche ausdehnt wie florale und geometrische Motive und der arabischen Schrift. So werden Häuser, Fassaden, Gebäude und Kunstgegenstände oft mit In-Schriften und Blumenmotive gestaltet.
Aus diesem Grund ist auch die Kalligraphie – die Kunst des schönen Schreibens – hoch angesehen. Denn nicht sei verdienstvoller, als das Wort Gottes niederzuschreiben. Immer wieder hört man die Worte „Bismi allah“ (Im Namen des barmherzigen Gottes) auf. Die Namen Allah und Mohammed kommen in allen Bereichen des Lebens vor.
Neben den Suren des Korans werden auch Gedichte, Namen und bedeutende Daten kalligraphisch dargestellt. So werden Mauern und Fassaden mit kalligraphischer Dekoration geschmückt. Auch Türen, Nischen, Ecken oder Fensterrahmen können Schriftzeichen tragen.
Neben der Kalligraphie entwickelte sich zudem die Arabeske. Das ist ein Ziermuster mit Pflanzenmotiven, hauptsächlich Ranken. In großer Variation schlingen sich Linien umeinander.
Islamische Baukunst
Die islamische Baukunst besteht aus dekorativer Architektur. Dazu zählen die Arkaden verbunden Säulen und deren Flächen, die mit reichlich Ornamentik in vertikaler und horizontaler Ausrichtung geschmückt sind.
Der Bau der Moscheen folgt einem einheitlichem Baustil und Gestaltungsprinzipien. Der Innenraum wird von einer Kuppel überdacht. Sie ist mit Ornamenten und Schrift verziert. Auf dem Boden liegen mehrere Teppiche. Weitere Innenräume sind die nach Osten ausgerichtete Gebetsnische Mihrab und die Kanzel Minbar.
Im Außenbereich findet man häufig Waschplätze, die sich im Innenhof befinden, für rituelle Waschungen. Die gut belüfteten Innenhöfe sind reichlich mit Bögen und Ornamentik verzieht. Als Minarette bezeichnet man den oder die schlanken Türme an der Seite der Kuppel. Von ihnen aus ruft der Muezzin zum Gebet.
Der Bau der Wohnhäuser orientierte sich an den Prinzipien sakraler Architektur. Während das Äußere beinahe schmucklos erscheint, entfaltet sich im Innern eine fast verschwenderische Pracht. Private Wohnhäuser bieten den arabischen Familien die notwendige Abgeschiedenheit – auch heute noch. Sie beherbergen ein dichtes Netz aus vielen Gebäuden, in denen die gesamte „Sippe“, verteilt in Familien in einzelnen Häusern, lebt. Kleine Fenster schützen vor Hitze, Sonne und Wind; dicke Mauern spenden Kühle.
Ein ausschließlich Männern vorbehaltener Raum namens Mafradsch befindet sich meist im oberen Gebäude. Dort ziehen sich die Herren nach einem Mahl zurück und genießen starken arabischen Kaffee.
Einkaufen in den VAE
Was wäre Arabien ohne seine Souks. Souks sind jedoch nicht nur Märkte für Obst und Gemüse, sondern auch das soziale Zentrum der Stadt. Hier treffen jung und alt aufeinander, hier wird nicht nur verkauft, sondern Tee getrunken, über Politik geredet. Die Händler sind Verkäufer, Neuigkeitensammler und Gesprächpartner. Die Männer treffen sich im Souk zur Tauschbörse und für Klatsch und Tratsch, die Frauen genießen die Warenwelt.
Wegen der niedrigen Zollgebühren und weit gehend fehlender Steuern sind viele internationaler Markenartikel, darunter Kosmetik, Elektronik und Bekleidung, wesentlich preiswerter als in Europa. Die Geschäfte haben in der Regel bis 20 Uhr geöffnet, die Souks oft bis 22 Uhr.
Herrliche Mitbringsel für die Familie daheim sind meist Beduinenschmuck aus Silber, Holz und Leder. Auch der Goldschmuck aus Dubai ist besonders begehrt. Ganz oben auf im Touristenliste stehen auch Antiquitäten, die man in Dubai kaufen kann. Meist stammen sie jedoch aus Jemen oder Indien. Ebenso liegen englischsprachige Bücher (Reiseführer, Bildbände) hoch im Kurs. Gerade die Fünf-Sterne-Hotels unterhalten ihre eigenen Buchläden.
In zahlreichen Geschäften gibt es Kopien und Falsifikate von Designerwaren und Markenartikel wie Uhren, Taschen und Bekleidung. Im Trend für die Lieben daheim liegen auch Kaffeekannen und Kunst sowie Kunsthandwerk aus dem Zentrum von Sharjah Arts Area.
Vorwiegend Stoffe und Teppich aus Indien, Pakistan und Zentralasien werden auf den Souks gekauft.
Reisen mit Kindern
Die einheimischen Araber und auch die asiatischen Gastarbeiter sind äußerst kinderfreundlich. Überall werden Kinder willkommen geheißen. Auch muss man für Kinder keinen besonders großen Aufwand betreiben.
In den großen Einkaufszentren findet man meistens Spielbereiche für Kinder mit kostenloser Betreuung, damit die Eltern sich auf das Geldausgeben konzentrieren können.
In zahlreichen Parks warten Mini-Golf-Anlagen, Bootsteiche, Karussells und Bimmelbahnen auf den Besuch von kleinen und großen Gästen.
Geschichte der VAE
Erst vor 50 Jahren begann die wissenschaftliche Forschung der VAE, als auf der Insel vor Abu Dhabi genannt Umm al-Nar kleine Feuersteine im Sand gefunden wurden. Sie stammen aus der Epoche 2500 bis 1800 v. Chr. und bezeugen erste Siedlungen zu dieser Zeit. Gemeinschaftsgräber mit Schmuck, Waffen und Keramiken und Darstellung von Kamelen, was darauf schließen lässt, das die Nutztiere bereits zu dieser Zeit domestiziert waren. Zu eben dieser Zeit muss es erste Handelbeziehungen gegeben haben nach Mesopotamien (Irak), das der Hauptlieferant für Kupfer in dieser Zeit war.
Der Sprachwissenschaftler Georg Friedrich Grotefend entzifferte alte Tontafeln mit Keilschrift von den Königen Dareios und Xerxes. Man entdeckte tausende Tontafeln des Assyrer Königs Assubanipal (668 v. Chr.) Durch diese alten Tontafeln gewann man auch Einblicke in die Golfregion.
Um 2350 v. Chr. erreichten semitische Akkader Mesopotamien. Sie gründeten die Hafenstadt Akkad. Sie berichteten vom Handel mit Dilmun, einem Gebiet in der Golfregion.
570 wird Prophet Mohammed geboren. Dieser Kaufmann aus Mekka wird die arabische Welt zum Islam führen. 622 beginnt die islamischen Zeitrechnung und die Islamisierung Südarabiens, als Mohammed mit seinen Anhängern nach Medina zog. Nach seinem Tod 632 wird sein Schwiegervater Abu Bakr zu dessen Nachfolger und zum ersten Kalifen ernannt.
Nach der Schlacht bei Dibba – dem heutigen Emirat Fujarah -, im Jahr 635 war die gesamte Arabische Halbinsel vollständig islamisiert. Mit der Ernennung von Ali, einem Cousin Mohammeds, zum 4. Kalifen im Jahr 656 verlagert sich das Zentrum des Islams von Medina in den Irak. Als er im Jahr 661 ermordet wird, spaltet sich der Islam in die beiden miteinander rivalisierenden Glaubensrichtungen Schiiten und Sunniten.
Für annähernd ein gesamtes Jahrtausend bestimmte die Hafenstadt Julfar die Geschichte der VAE. Sie wurde zum Schauplatz mehrerer Kriege. 941 gelang es persische Invasoren aus Bagdad und Basra zu vertreiben.
1507 erobern die Portugiesen Muscat (im Oman) und errichteten Rots and er Ostküste der arabischen Halbinsel. Mit ihnen kam eine starke Macht an den Gold, die die Piraterie an der Küste eindämmen konnte. 1618 etabliert sich das British East India Company an der Westküste von Jemen. 1680 gründen die Holländer Handelsposten am Arabischen Golf. Der Sklavenhandel mit den aus Zentralafrika verschleppten Schwarzen blüht auch hier. 1622 verbündet sich der Schah Abbas von Persien mit den Briten und verdrängt die Portugiesen aus dem Land. Die Priaten überfallen kauf die Briten konnten jedoch nicht abgewehrt werden. 1820 schlossen jedoch die Briten und die Quasimi einen Vertrag über einen Waffenstillstand und weitere Vereinbarungen.
Unglaublich und doch wahr: erst im 18. Jahrhundert besiedeln Beduinen die Küste der heutigen VAE. 1761 wird Abu Dhabi gegründet. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstehen die Scheichtümer Umm al-Quwain, Ajman und Sharjah. 1833 siedeln Beduinen des Stammes Bani Yas unter Führung ihres Scheichs Maktoum erstmals am Creek von Dubai.
In Ermangelung klar definierter Grenzen bürgerte sich damals der Begriff Trucial Coast für die heutigen VAE ein. 1951 gründeten den Trucial States Council, den Rat der Emire um strittige Fragen zu lösen. Erst um 1968 zogen sie die Briten fast vollständig zurück.
Auf Initiative von Abu Dhabi und Dubai kam es schließlich am 2. Dezember 1971 zur Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate. Bahrain und Quatar entschlossen sich, eigene Staaten ins Leben zu rufen.
Weitere Reiseinformationen über die VAE:
© Fotos:
Dubai Marina © Ded Mityay | Dreamstime.com
Hatta Oase © Alexey Stiop | Dreamstime.com
Abu Dhabi © NGSOFT, Pixabay
Liwa Oase © ali sulima | Dreamstime.com
Kuppel im Einkaufszentrum in Dubai © shbsul, Pixabay
Souk © sharonang, Pixabay
Dubai Miracle Garden © riyazSHERIFF, Pixabay
Scheich-Zayid-Moschee © dbenthien, Pixabay