Zollhaus in Barcelona

Barcelona – Reiseinformationen

Sport und Freizeit in Barcelona

Parks

Schon immer haben avantgardistische Visionen das Stadtbild und insbesondere auch die Gestaltung der Parkanlagen und der öffentlichen Plätze geprägt.

Neben dem Park Güell, den wir seiner Besonderheit wegen schon unter Sehenswürdigkeiten vorgestellt haben, gibt es in Barcelona noch andere schöne Parks.

Parc de la Ciutadela
Er wurde bereits 1869 angelegt und ist damit der älteste öffentliche Park Barcelonas. Er zeigt Wasserspiele in schönster Wasserkunst, Denkmäler und beherbergt Museen, unter anderem das Museum d´Art Moderne mit einer beachtlichen Jugendstilabteilung und den Zoo.

Parc de Clot
ist eher ein zukunftsweisendes Beispiel moderner Gartenplanung. Zwei Architekten haben eine alte Lokomotivenhalle und eine Rangierplattform meisterlich in die Grünflächen integriert.

Parc de Jean Miró
Ursprünglich stand auf seinem Grund eine alter Schlachthof. Die Betonlandschaft von der Größe eines ganzen Häuserblocks lockt jedes Jahr mehr Touristen an. Hauptattraktionen sind Skulpturen von Miró. Unter anderem ragt eine 22 m hohe Skulptur „Frau und Vogel“ aus dem Wasserbassin.

Parc de l´Espanya Industrial
In seiner postmodernen Aufmachung ist dieser Park sehr gut gelungen. Mehrstufige Sitzbänke aus hellem Naturstein führen hinab zu einem kleinen künstlichen See und Kanal (Bootsverleih); auf den Rasenflächen spielt man Squash und Basketball.

Parc del Laberint
In diesem bereits 1791 höchst malerischen Park mit sehr stimmungsvollen Anlagen im Stil des Klassizismus bis zur Frühromantik fühlen sich vor allem Naturfreunde durch seine üppige Vegetation sowie durch seine Grotten, Kanälen und Kaskaden sehr wohl. Im Frühsommer finden hier Konzerte klassischer Musik statt.

Sportmöglichkeiten

Schwimmen
kann man wieder im Mittelmeer oder in Schwimmhallen mit und ohne Bedachung.

Segeln
In Barcelona gibt es preisverdächtige Segelkurse

Joggen
Ob früh, mittags oder abends, in allen Parkanlagen trifft man Jogger zu allen möglichen Tageszeiten.

Küche und Wein

Essen

Fast alle Restaurants bieten ein dreigängiges Tagesmenü an. Es ist entsprechend günstiger als Essen nach Karte. Sonntags ist Ruhetag. Betriebsferien machen die Gastronomen gern im August. Die Preise dieses Menüs verstehen sich immer ohne Getränke. Dafür sind offene Tischweine in Spanien sehr günstig. Restaurants mit bunten Fototafeln verstehen sich oft als Hinweis für zweifelhafte Schnellküchen und haben sehr wenig gemein mit den Traditionen Barcelonas in Hinsicht seiner Speisen. Auch bei großem Hunger empfiehlt es sich nicht, vor 21 Uhr zu Abend zu essen.

Empfehlungen für Restaurants folgender Kategorien:

Gehobene (katalanische) Küche (ab 36 €):

  • Ca I Ísidre
  • Hofmann
  • La Dama

Mittlere Preisklasse (21 bis 36 €):

  • Das Familienimperium mit seinen sechs Restaurants Acontraluz, Agua, El Janopés, Mordisco, Negor, Tragaluz (das ist wohl das bekannteste) und Tragamar.
  • Ateneu Gastonòmic
  • Can Culleretes
  • Casa Leopoldo
  • Little Italy
  • Lupino
  • Salero
  • Los Caracoles

Preiswerte Küche (9 bis 21 €):

  • Can Margarit
  • Egipte
  • El Foro
  • Les Quinze Nits
  • Los Toreros

Katalanische Gerichte

Pa amb tomàqet Das ist ein leckeres Baguette mit Salz und Olivenöl und eingerieben mit Tomate.

Ilagosta a la catalana Ungewohnt für Europäer und bestimmt eine Überraschung wert ist die Languste in Schokoladensauce.

Bacalla a la ilauna (katalanisch bacalao) ist gebackener Stockfisch.

Pollatsre am samfaine nennen die Katalanen ein Hähnchen in Ratatouille.

Sarsuela Dieses schöne Wort steht für einen herzhaften Fisch(ein)topf.

Crema catalana Katalanen lieben ihn, den zarten Vanillepudding mit karamellisierter Zuckerschicht als Nachspeise nach jedem Essen.

Wein

Etwa 45 Kilometer südlich von Barcelona liegt das Weinanbaugebiet Penedés, das mit seiner sanften Hügellandschaft an die Toskana erinnert. Im größten Weinanbaugebiet Kataloniens mit 20.000 ha Rebfläche wachsen Trauben für fruchtige Weiß-, Rot- und Roséweine, darunter auch Tropfen, die es mit den renommierten Rioja aufnehmen können. Marken wie Sange de Torro, Vinasol oder Coronas der Bodega Torres haben das Gebiet auch außerhalb Spaniens bekannt gemacht. Und unvergesslich ist und bleibt der Cava der katalanische „Champagner“, der sich größter europäischer Beliebtheit erfreut. Im Ort Vilafranca gibt es ein Weinmuseum.

Interessante Stadtviertel

Eixample

Dieser Stadtteil hat nichts mit einem „Exempel“ zu tun, sein Name bedeutet eher „Erweiterung“ oder „Ausdehnung“. Gleichwohl ist das Eixample selbst bis in die Gegenwart ein hervorragendes Beispiel für neuzeitliche Städteplanung. Es umgibt die Altstadt, und seine schachbrettartige Planung von hundert mal hundert Meter Häuserblocks mit abwechslungsreichen Einkaufsmöglichkeiten macht dieses Viertel so interessant.

Barceloneta

Der Stadtteil „Klein-Barcelona“ erstreckt sich nordöstlich vom Hafenbecken, welches er vom Meer trennt. Er wurde seit 1753 auf regelmäßigem Grundriss mit sich rechtwinklig kreuzenden Straßen angelegt. In diesem Stadtteil gibt es eine enorme Auswahl an Fischlokalen. Eine gute, wenngleich nicht ganz preiswerte Adresse, ist das Restaurant Salamanca. Im Parc de Mare in diesem Stadtteil wurden das Olympische Dorf mit seinen beiden charakteristischen Hochhäusern und der Yachthafen gebaut.

Barrí Gòtic

Das gotische Viertel bildet den romantischsten Teil von Barcelonas Shopping Line. Es erstreckt sich vom Hafen bis zur Kathedrale. Es ist der älteste Teil der Stadt und erhielt seine Architektur überwiegend der Zeit der Gotik, als Barcelona neben Genua und Venedig die wichtigste Handelsstadt im Mittelmeerraum war und über ungeheure Reichtümer verfügte. Es ist der geistliche und weltliche Mittelpunkt der Stadt.

El Raval

In dem neu erwachten Viertel haben sich in den letzten Jahren Studenten, Künstler, Freischaffende und Ausländer eingerichtet. Es wimmelt nur so von Cafés, Bars und Shops. Einfach laufen, schauen und staunen.

Nova Icaria

Für die Olympischen Sommerspiele 1992 wurden in einem damals recht vernachlässigten Industriegebiet das Olympische Dorf und der Olympia-Hafen Nova Icaria angelegt. So entstand ein Naherholungsgebiet mit vorzüglicher Infrastruktur mit Einkaufszentren, schönen Innenhöfen. Man kann hier hervorragend Fisch essen oder auf der Strandpromenade flanieren. Ein bewachter, hundeloser und erst kürzlich angelegter Strand lädt zum Abkühlen ein.

Barri Xino

Unweit des Barrí Gòtic liegt das Chinesenviertel Barri Xino. Dieser größtenteils dringend sanierungsbedürftige Stadtteil mit seinem engen Gewirr an Gassen ist das Zentrum der Billigprostitution, Drogenhandel und Kleinkriminalität. Nicht nur Urlaubern wird nahe gelegt, es in der Dunkelheit zu meiden.

Barcelonas Geschichte

Wenn etwas sehr wichtig ist in Katalonien und seiner Hochburg Barcelona, dann bestimmt der Nationalstolz. Vielleicht ist es das, was die Katalanen so besonders macht: das Selbstverständnis einer Nation, die politisch schon lange keine mehr ist. Kataloniens Blütezeit ist längst vorbei. Sie endete endgültig, als 1479 die Heirat der Katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon das bis dahin mächtige Katalonien ins politische Abseits beförderte. Umso weniger Einfluss ihnen blieb, mit umso mehr Energie pflegten die Katalanen ihre Traditionen, ihre Sprache und ihre Identität.

Bereits 133 v. Chr. wurde Barcelona als römische Siedlung Barcino gegründet. 415 n. Chr. kamen die Westgoten und 711 die Araber, die binnen weniger Jahr bis in den Norden der iberischen Halbinsel vordringen. 801 erobert ein fränkisches Heer die Stadt. Der größte Teil des heutigen Kataloniens wird unter Karl dem Großen zur Spanischen Mark des Frankenreiches. Dieses Grenzgebiet zu den Mauren wir die Keimzelle Kataloniens. 985 zerstört ein arabisches Heer unter al-Mansur Barcelona.

Die erste Blütezeit erlebt Katalonien und damit auch die Stadt als Seemacht zwischen 1096 unter Ramon Berenguer III. der Große und 1410. In dieser Zeit erobert Katalonien Mallorca und Valencia, Sizilien und sogar Griechenland. 1380 gründet sich die Börse in Katalonien. Aus dieser Zeit der Gotik stammen noch heute viele Bürgerhäuser. 1469 heiratete Isabella von Kastilien den Kronprinzen Ferdinand von Aragon. Damit setzt sich Kastilien vor Katalonien in der Macht über Spanien durch. 1808-1814 findet der spanische Unabhängigkeitskrieg gegen Napoleon statt.

Das Wiedererwachen der katalonischen Kultur beginnt um 1833 mit der Veröffentlichung Bonaventura Aribau seine „Ode an das Vaterland“. Die Universität und die Nutzung der Rambles als Flaniermeile sind deutliche architektonische Symbole der wieder erwachten Katalanen. 1879 gibt es in Barcelona die erste Tageszeitung. Aufgrund der vielen Veranstaltungen von Weltrang veränderten die Barcelona immer wieder ihr Stadtbild: 1888 findet die erste, 1929 die zweite Weltausstellung hier statt. 1992 folgen die Olympischen Spiele und 2004 das Weltforum für Kulturen.

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Fotos:

Edifici de la Duana Golondrinas Barcelona 2013“ von Felix KönigEigenes Werk. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons. Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode