Lanzarote

Lanzarote

Wer den Mond besuchen will, der fährt nach Lanzarote. Die Insel ist das ästhetisch kuriose Schmuckstück unter den Kanaren: Sie besitzt weder schöne Bäume noch Grünflächen, und nur vereinzelt wachsen Pinien und Kakteen auf der schwarzen Vulkanasche, die größtenteils den Boden bedecken. Urwüchsige Gebilde aus Lava, bizarre Formen auf und unter der Erde und immer wieder Feuer aus den Feuer spuckenden Bergen überraschen jeden Besucher. Einheimische nennen sie auch die „schwarze Perle“ der Kanaren. Durch eine schicksalhafte Eruptionsserie zwischen 1730 und 1736 versank ein Drittel der Insel in Schutt und Asche seitdem gibt es teils aktive 30 Vulkane. Als erste Insel wurde Lanzarote 1994 von der UNESCO zum Biosphären Reservat ernannt. Lanzarote ist die östlichste der im Atlantischen Ozean gelegenen sieben großen Kanarischen Inseln und liegt nur 130 Kilometer vor der afrikanischen Küste. Auf ihrer kleinen Fläche von 900 qkm leben etwa 100.000 Insulaner. Die viertgrößte kanarische Insel misst 60 km in der Nord-Süd- und 20 km in der Ost-West-Ausdehnung.

Geschichte

Mehr Infos unter „Gran Canaria“.

Größere Städte auf Lanzarote

Arrecife

Der jetzige Bau des Castillo de San Gabriel stammt aus dem Jahr 1590. Heute ist das Kastell ein Museum, das altkanarische Steinwerkzeuge, Gebrauchskeramik und das komplette Skelett eines Ureinwohners ausstellt. Oberhalb des Fischereihafens steht ein weiteres Kastell, das Castillo de San José, in dessen restaurierten Gewölben das Museo Internacional de Arte Contemporáneo untergebracht ist. Der heutige Hafen mit hübschen Fischerboten lädt zu einem Bummel an der Promenade ein. Die Hauptkirche der Stadt und hübsch anzuschauende weiße Basilika Iglesia de San Ginés erhebt sich in dem ruhigen, verwinkelten Viertel besitzt eine schöne Holzdecke im Mudéjarstil. Und wer lange genug in Arrecife zu Fuß unterwegs gewesen ist, lässt seine Seele im Hauptpark Parque Municipal baumeln. In dieser Oase der Ruhe blickt man umgeben von exotischen Pflanzen direkt aufs Meer.

Teguise

Die ehemalige Hauptstadt der Insel ist ein herrlich ruhiger Urlaubsort mit wunderbar restaurierten Häusern, Palästen und Kirchen. Seit etwa 20 Jahren steht ihre gesamte Altstadt mit schmalen Gassen und historischen Gebäuden unter Denkmalschutz. Und nicht nur dadurch ist Teguise sicherlich die schönste Stadt von Lanzarote. Der äußerlich unscheinbare Palast (1455) Palacio Marqués de Herrera y Rojas aus dem 15. Jahrhundert offenbart einen herrlichen Innenhof. Im Vorraum ist eine Ausstellung der örtlichen Handwerksschule untergebracht. Das wohl schönste aller Bauwerke der Stadt ist der Palacio de Spínola in Teguise. Bereits zwischen 1730 und 1780 erbaut, ist er heute ein hervorragend erhaltenes Bauwerk, welches durch seine Holzverkleidungen an Portalen und in Böden hervorsticht. Das kanarische Auswandermuseum befindet sich heute im Castillo Santa Bárbara unweit von Teguise. Exponate und Dokumente veranschaulichen das Schicksal der Emigranten im 19. und frühen 20. Jh. Vom Dach aus bietet sich ein herrlicher Blick über die Nordhälfte der Insel.

Puerto del Carmen

ist das größte Touristenzentrum Lanzarotes. Der etwa sechs Kilometer ausgedehnte Ort entlang der Atlantikküste entbehrt zwar eines richtigen Altstadt-Ortskerns. Trotzdem siedeln am Ufer des Meeres hunderte von gut gefüllten Geschäften, Bars und internationalen Restaurants, die keine Wünsche offen lassen.

Sehenswertes auf Lanzarote

Der Maler und Architekt César Manrique machte seine Heimatinsel Lanzarote zu einer faszinierenden Symbiose aus Kunst und Natur. Niemand prägte die Insel so sehr wie er. In Guatzia, inmitten eines von Feigenkakteen vereinnahmten Landstriches, legte Manrique den Jardín de Cactus an. Eine pittoreske Windmühle überragt den Kaktusgarten, in dem über 1400 verschiede Arten der stachligen Gewächse bewundert werden können. Die von ihm gegründete Foundación César Manrique ist das kulturelle Zentrum der Insel, auch mit internationaler Anerkennung. Sie zeigt im einstigen Wohnhaus des Künstlers in Tahiche neben Werken weltberühmter Künstler wie Picasso, Míro, Chillida, Klee auch Manrique´s private Sammlungen. Die Architektur des Zentrums selbst ist eines der größten Werke des Künstlers, mit dem es ihm gelungen ist, den Raum selbst zum Kunstwerk zu machen. So wohnte er in extravagant gestalteten unterirdischen Wohnblasen. Durch seine Einfälle schuf der Künstler eine herausragende Symbiose von Kunst, Kultur und traditioneller Architektur.

Mehr als eine halbe Million Menschen kommen jährlich in die Lavagrotten Jameos el Agua. Sie gehören zu den Topp-Attraktionen der Insel. Das Umfeld der teilweise eingestürzten Höhle wurde von Manrique in ein kunstvolles Ensemble transformiert, mit Palmen umstandenen Pool. In die Lavawände platzierte er Bars und einem wegen seiner ungewöhnlich guten Akustik gerühmtes Auditorium, in welchem heute regelmäßig Konzerte stattfinden. Unter der gewölbten Höhlendecke liegt eine unterirdische Lagune, in der sich Abermillionen fingernagelkopfgroßer Albinokrebse tummeln.

Ein weiteres, von Manrique in Szene gesetztes Highlight ist der Mirador del Río. Das wie ein Adlerhorst am Rand einer Klippe klebende Aussichtslokal gilt als Meisterwerk des Künstlers. Es ist ein ehemaliger Militärposten, der einen spektakulären Ausblick auf die Nordwestküste vorgelagerten Inseln bietet.

Salina de Janubio Heutzutage existieren noch die Salinen und derzeit in eine Industriemuseum umgewandelte „Salinas de Janubio“ im Südwesten von Lanzarote. Dort produziert man noch 15.000 Tonnen Salz jährlich. Das Salz spielt auch weiterhin eine wichtige Rolle auf der Insel; anlässlich der „Fiesta del Corpus Cristi“ werden die Straßen mit wunderschönen Salz-Teppichen dekoriert. Es hatte seine Bedeutung vor allem dadurch verloren, dass Fische nicht mehr durch Salz, sondern durch Tiefkühlung konserviert werden.

Der Nationalpark Timanfaya die Feuerberge ist zweifelsohne der Glanzpunkt eines jeden Lanzarote-Urlaubs. Mehr als 180 verschiedene Pflanzenarten wachsen hier. Aufgrund seines vulkanischen Ursprungs finden sich eine unglaubliche Vielfalt an geologischen Phänomenen und biologischen Entwicklungen. So kommen nicht nur Urlauber, sondern auch Vulkanologen, Biologen und Geologen an diesen Ort, denn hier wohnen seltene Tierarten, die nur von mit dem Wind angewehten Futter leben. Eine 45-minütige Bustour genannt Ruta de los Volcanos erschließt die ausgebrannte, fast vegetationslose Vulkanlandschaft der Feuerberge die „Montañas del Fuego“ eine Vulkangruppe von mehr als acht Kilometern Länge. Aufgerissene Vulkankegel, Lavaseen und eingestürzte Lavatunnel präsentieren dem staunenden Besucher eine Szenerie wie auf dem Mond. Das Restaurant El Diablo grillt Speisen auf der Hitze des Vulkans. Hinweise zu Wanderungen im Nationalpark finden Sie hier.

Dromedare waren in früheren Zeiten und durch Europäer auf die Insel gebrachte, unverzichtbare Nutztiere der Insel. Mit dem Tourismus erlebten sie eine Neubelebung des Geschäfts: Täglich lassen sich Hunderte von Urlaubern auf den Sätteln an den Seite des Höckers durch die Feuerberge des Nationalparks schunkeln.

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© Fotos:

Teguise – Plaza – Iglesia“ von H.Zell – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons. Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode